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Mittwoch, 6. Mai 2009

Doing Lyrics (3)

Im Folgenden könnt ihr euch mal anschauen, wie so Songs, bzw Songtexte entstehen. Auf die Grundidee, die ja eigentlich ganz eingängig ist, folgen tage- und wochenlange Meditationen, und der übersichtliche Ausdruck des Textes sieht irgendwann so aus:



Verwirrend, nicht wahr? Einen Refrain gab es wohl schon, als der Riff das erste mal inkarnierte. (I don't wanna hide etc...) Der Strophentext, nicht vorhanden, hinterließ eine schmerzliche Lücke. Als nächstes ist da eine Idee, hier vorgelegt von einem unserer hervorragenden Gitarristen, Herren Wolgast...

Das klingt schon ganz gut und bringt einen guten Song, aber nach mindestens einer Änderung des Strophenriffs etc. passt es vielleicht besser zu einem anderen Lied... und was ist mit der ursprünglichen Idee des agressiv-eindringlichen Refrains?

Über dieses Dilemma muss meditiert werden, geskribbelt, meditiert, geskribbelt, geforscht und weiter geskribbelt... bis der Ausdruck mit dem angebotenen Text so voller Skribbel ist, das er kaum noch zu erkennen ist...




Was auch immer... merken wir uns bitte zwei Reizwörter: HIDE und MISERY. Darum geht es wohl. Ein scharfer Blick sieht vielleicht sogar, dass die Arbeit an diesem textuellen Dilemma so weit fortgeschritten ist, dass Lexikoneinträge zur Dfeinition des relevanten Wörter herbeigezogen wurden... Geht ja gar nicht...

Inzwischen hat die Band den Song soweit Gestalt gegeben, dass wir neben dem fetten Arrangement und der hervorragenden Instrumentierung auch wissen, dass es zwei Strophen gibt á jeweils 8 Zeilen, also insgesamt 16. Das ist eigentlich ziemlich uninteressant, aber hier im Gun Club wimmelt es ja von Intelektuellen und Formfreaks, die allein aus so einem nackigen Faktum schon was machen können...

Auf diesen Scribble bin ich besonders stolz. Nicht nur, dass da die Agression des Liedes als verwandt mit Rage against the Machine geoutet wird, irgendwie schleicht sich als Grundidee für den Song so eine Mischung aus Dylans Tombstone Blues und Welcome to the Jungle herein. Gleich daneben wird die Struktur des Songs analysiert und in Beziehung gesetzt zu den vier Elementen oder Essenzen des Altertums. Mindfuck, Baby... Mindfuck...

Aber es gibt eine gute Matrix... alle Punkte sind versammelt... ab jetzt läuft die ganze Nummer wie von selbst... und die Rhymes beginnen aus einem anderen Universum in die Hypophyse zu purzeln... Wu!



Der vollständige und gesäuberte Text, der sich irgendwo in dieser kreativen Krakelorgie wiederfindet, morgen!

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